Prof. Dr. Monika Dommann, assoziiertes Mitglied

Forschungsprojekt

Das Projekt versteht Logistik als ein zentrales Konzept moderner Gesellschaften und verfolgt die These, dass ein komplexes Gefüge von sozialen, ökonomischen, wissenschaftlichen, technischen und politischen Praktiken seit Mitte 19. Jahrhundert an der Herstellung der heute unter Logistik subsumierten Tätigkeiten beteiligt ist. Wir untersuchen die Entstehung und den Wandel von Praktiken der Planung, der Lagerung, der Spedition und des Transports, die auf eine Bewirtschaftung von Materialflüssen und Informationsströmen im globalen Massstab zielen. Dabei folgen wir den materiellen und informationellen Flüssen und untersuchen deren kulturellen Voraussetzungen und sozialen Folgen. Wir interessieren uns auch für die Staus und Lecks, die eigentlichen Horrorszenarien logistischer Gesellschaften. Wir vertreten die methodische Annahme, dass lokale Geschichtsschreibung zugleich nationale und globale Historiographie sein muss und nehmen Nationalisierungs- und Internationalisierungstendenzen in der Entwicklung von Infrastrukturen, Räumen, Standards und Wissensformationen genau so ins Blickfeld wie lokale Eigenheiten. Die einzelnen Forschungsprojekte gehen alle von der Prämisse aus, Logistik im Sinne eines „heterogenous engineering“ zu analysieren. Sie beschäftigen sich mit der Herausbildung von Verfahren zur Handhabung der Faktoren Zeit und Raum in verschiedenen Umfeldern, die durch Naturkräfte, Politik, Technik, Wissenschaft, ökonomische Entwicklungen, sowie geographische Lagen geprägt sind.

Projektseite

Ausgewählte Publikationen

M. Dommann, "Wie man lagert so liegt man: Bahnhofkühlhaus, Basel", in: H. Schmundt, M. Vec, und H. Westphal (Hrsg.), Mekkas der Moderne. Pilgerstätten der Wissensgesellschaft (Köln, Weimar, Wien: Böhlau Verlag 2010), 327-331.

M. Dommann, "Material manövrieren: Eine Begriffsgeschichte der Logistik", in: Via Storia 2 (2009), 13-17.

M. Dommann, "'Be Wise – Palletize': Die Transformationen eines Transportbrettes im Zeitalter der Logistik", in: Traverse 3 (2009), 21-35.

Kontakt

Prof. Dr. Monika Dommann

Raum KO2 G 260
Historisches Seminar
Universität Zürich
Karl Schmid-Strasse 4
CH-8006 Zürich

monika.dommann-at-hist.uzh.ch