Prof. Dr. Katrin Kraus, Erziehungswissenschaften

Katrin Kraus ist Erziehungswissenschaftlerin und hat die Professur für Erwachsenenbildung und Weiterbildung an der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz inne. Sie ist Mitglied im Forschungs- und Studienzentrum Pädagogik und leitet innerhalb des Masters in Educational Sciences den Schwerpunkt Erwachsenenbildung.

Einer ihrer Forschungsschwerpunkte sind Lernorte und pädagogische Räume. Hierbei steht die Perspektive der subjektiven Aneignungen von Orten als pädagogische Räume im Zentrum. Versteht man pädagogische Räume als soziale Räume spielen bei ihrer Konstitution neben der materiell-infrastrukturellen Ausstattung und der kulturell-symbolischen Bestimmung auch soziale und interaktive Prozesse eine wesentliche Rolle. Die institutionelle Definition von bestimmten Orten als "Lernorte", z.B. in einer Schule oder einer Erwachsenenbildungsinstitution, ist in dieser Perspektive nur ein Aspekt in der dynamischen Konstitution von pädagogischen Räumen. In diesem Sinne stellen definierte Lernorte ein spezifisches Angebot zur Aneignung dieses Ortes unter einer pädagogischen Prämisse dar. Bei der erziehungswissenschaftlichen Forschung zur Raumthematik geht es darum, die auf Lernorte bezogenen Aneignungsprozesse zu untersuchen und das Zusammenspiel der verschiedenen Dimensionen in der Aneignung von pädagogischen Räumen durch Lernende und Lehrende in theoretischer wie empirischer Hinsicht besser zu verstehen.

Darüber hinaus beschäftigt sich Katrin Kraus mit der Thematik Lebenslanges Lernen, insbesondere in Hinblick auf Lebenslauf, Biographie und Übergängen, wobei letztere nicht nur als zeitliche Reihung und Abfolge, sondern auch als synchrone Balance zwischen verschiedenen Lebensbereichen verstanden wird. Einen dritten Schwerpunkt bildet schliesslich die international-vergleichende Forschung und policy-Analyse in der Bildungspolitik. Hierbei verfolgt sie zum einen die Perspektive einer Mehrebenenanalyse, die Transferprozesse und Handlungskoordination von Akteuren auf verschiedenen Ebenen ins Zentrum stellt, z.B. Bund und Kantone oder Europäische Union und Nationalstaaten. Zum anderen interessieren sie intersektionale Analysen, d.h. die Betrachtung der Zusammenhänge und wechselseitigen Beeinflussung verschiedener Gesellschaftsbereiche wie z.B. Wohlfahrtsstaat, Arbeitsmarkt und Bildungssystem oder allgemeine und berufliche Bildung, und die daraus entstehenden Entwicklungsdynamiken und -hindernisse.

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Prof. Dr. Katrin Kraus

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