Narrative Muster zwischen Gastfreundschaft und Ausgrenzung

19.11.2009 bis 21.11.2009

Internationale Tagung, Organisation Dr. Boris Previsic und lic.phil. Evi Fountoulakis

Wir haben zwei Anliegen, ein thematisches und eine methodisches. Der thematische Fokus konzentriert sich auf europäische, primär deutschsprachige Literatur vom 19. bis ins 21. Jahrhundert, welche kulturelle Grenzen Europas verhandelt oder konstruiert und das, den oder die Andere assimiliert, integriert oder ausgrenzt. Die literaturtheoretische methodische Pointe besteht darin, diese Texte in ihrer Sprachlichkeit dahin zu untersuchen, ob das Verhältnis zwischen der Sprache (als Fremde) und dem literarischen Text (als Empfangender) – oder umgekehrt – den kulturellen Tatbestand zwischen Gastfreundschaft und Ausgrenzung kontaminiert und entsprechende narrative Muster ausbildet. Das Augenmerk richtet sich demnach weniger auf literarische Einzelfälle als vielmehr auf die theoretische Fundierung des verhandelten Gegenstandes.

Damit wird nicht nur ein Brückenschlag zwischen einer textimmanenten und einer interkulturellen Literaturwissenschaft gemacht, sondern auch eine Transferleistung erbracht, welche darin besteht, allgemeine narrative Muster des politisch‐kulturellen Spannungsfeldes zwischen Gastfreundschaft und Ausgrenzung nutzbar zu machen. Gerade politisch brisante Themenfelder wie Integration, Rassismus, Xenophobie, Kulturrelativismus oder Leitkultur haben es nötiger denn je, abseits von der Tagespolitik theoretisch fundierter und systematischer angedacht zu werden.

Das Deutsche Seminar Basel hat zusammen mit dem Kompetenzzentrum „Kulturelle Topographien“ international renommierte Vordenker und interessante Forschende zur Gastlichkeit und Interkulturalität eingeladen, narrative Muster zwischen Gastfreundschaft und Ausgrenzung zu erkunden, zu diskutieren und zu ordnen.

Programm