Sicht auf und Konstruktion von Stadt und Welt

Die frühneuzeitlichen Karten der Universitätsbibliothek kulturwissenschaftlich betrachtet

Übung

Die Übung soll interessierte Studierende möglichst vieler Disziplinen zusammenbringen, um gemeinsam ein Verfahren zur Auswahl und Interpretation der Karten zu erarbeiten, welches die Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Beschreibens von Raum in Literatur, Kunst und Kartographie verdeutlicht. Ziel ist es, sich in einem ersten Schritt ein Grundwissen zu Kartographie und Kartographiegeschichte anzueignen. Ein Lektüreteil zeigt dann mögliche Ansätze auf, die Karten kulturwissenschaftlich zu betrachten. Im dritten Teil soll das Material an der Universitätsbibliothek gesichtet und eine thematisch zusammenhängende Auswahl an Karten getroffen werden. Dies alles gilt der Vorbereitung des im FS 2013 folgenden Seminars, welches zum Ziel hat, mit dem Kartenmaterial eine Ausstellung an der Universitätsbibliothek zu gestalten.

 

Auch wenn wir heute den Eindruck haben, topographische Karten seien eine objektive Darstellung der materiell erfahrbaren Welt, müssen wir dieses Urteil in Frage stellen, sobald wir ältere Karten betrachten: uns erscheinen sie ungenau, Länder und Kontinente sind verzerrt, Grössenverhältnisse sind uns unvertraut, Land und Meer sind teilweise bevölkert mit Fabelwesen. Doch auch die Hersteller dieser Karten waren der Meinung, sie würden die Welt wiedergeben ?wie sie wirklich ist?. Dies ist ein Indiz, dass topographische Karten, allem Objektivitätsanspruch zum Trotz, damals wie heute ideologisch und kulturell geprägt sind, und dass diese Prägung für uns lesbar ist.

 

Dozentin: lic.phil. Sabina Horber

Donnerstag, 12:15–14:00, Seminarraum 209, Kollegienhaus

 

 

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Kulturelle Topographien

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