Eine gestische Geschichte der Grenze. Wie der Liberalismus an der Grenze an seine Grenzen kommt.

Francesca Falk

Weshalb Grenzen als gegeben betrachtet werden und liberale Gesellschaften wie selbstverständlich eines der wichtigsten Grundrechte, die Bewegungsfreiheit der Menschen, einschränken, untersucht Francesca Falk in ihrer soeben erschienenen Dissertation. Sie zeigt, wie Grenzen und Grenzpolitik entstehen und evident gemacht werden und wie sich die Legitimierung des Liberalismus von Beginn an auf das Konstrukt eines leeren Landes stützte, welches schon damals nicht existierte. Das Thema der Grenz- und Migrationspolitik wird in einem Rückgriff auf die Bildlichkeit der politischen Theorie mit und gegen Michel Foucault, John Locke und Thomas Hobbes diskutiert. Was wird in Bezug auf Grenzen jeweils sichtbar gemacht, was nicht – und weshalb? Zentral in ihrer Arbeit sind Bilder, etwa von Bootsflüchtlingen, vom „leeren“ Land Amerika oder vom „vollen Boot“. Falk zeigt, wie Bilder das Denken über Migration prägen. Die Autorin schält so territoriale Grenzen aus Programmen von Sichtbarmachung und Transparenz, macht ihre Geschichtlichkeit erkennbar und zeigt sie als Bruchlinien unserer Gesellschaft, die Gewalt produzieren. Auf diese Weise gelingt es, Grenzen in ihrer Kontingenz darzustellen.

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Dr. des. Francesca Falk

francesca.falk--at--unibas.ch