Raum und Sprache in der Stadt

Das Promotionsprojekt „Raum in der Sprache der Stadt“ befasst sich mit der Entwicklung einer historischen Semiotik der vormodernen Stadt Basel“. Die Stadt Basel ist überzogen mit einer Textur aus Strassen- und Platznamen, dem Stadttext. Die Sprache ermöglicht uns eine Orientierung in diesem Raum, die aber nicht nur eine räumliche ist. Sie konstruiert ein gesellschaftlich konsensualisiertes Bild dieser Stadt in der Sprachpraxis ihrer Bewohner. Der Stadttext steht deshalb im Spannungsfeld der Reflexion realer topographischer Verhältnisse, der Wahrnehmung der städtischen Bewohner des Raumes indem sie sich bewegen und der intendierten Figuration Stadt in der Namenspraxis selbst.

Die Arbeit folgt einer kulturgeschichtlichen Strassennamenforschung, die erstmals durch Peter Glasner für den Fall Köln entwickelt wurde. Im Verständnis der städtischen Ortsnamen als Stadttext lassen sich synchrone Namensschichten feststellen, die auf ihr semiotisches Spannungsfeld untersucht werden können. Mit einer diachronen Sichtung dieser Schichten und ihrer zeitgenössischen Bedeutungsebenen begeben wir uns auf das Feld einer Sprachgeschichte, die den Menschen, seinen Lebensraum und seine Sprache gleichermassen zum Gegenstand hat und die Grenzen einer klassischen Linguistik interdisziplinär mit poststrukturalistischen Methodenkonzepten erweitert. Um jeweils synchrone Bedeutungsebenen erschliessen zu können, bedarf es daher einer Vernetzung des (Kultur-)Textes mit zeitgenössischen Kontexten des Namens.

 

 

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Dr. Jürgen Mischke

Deutsches Seminar
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