Semantik des Raumes

Nach einer intensiven Fokussierung der Literaturwissenschaft auf die ‚inneren Räume’ der Psyche wird im Zuge einer neuen Anschaulichkeit den erzählten und imaginierten Räumen, den literarischen Schauplätzen, mehr Aufmerksamkeit zuteil. Die aktuelle politische und sozialhistorische Bedeutung der Literatur wird in ‚postkolonialen’ Texten besonders offenbar, wo es um Migrationserfahrung, Exil und Ausgrenzung sowie die Verortung hybrider Identitäten geht. Im Kontext des Ecocriticism gewinnt topographische Literatur neue Brisanz, die mit ihrem semiotischen und symbolischen Zugang zur Lebenswelt eine vertiefte Reflexion des Umgangs mit der Umwelt ermöglicht (vgl. etwa die symbolische Verzahnung von drohender politischer und Umweltkatastrophe in R. Gunesekeras Roman Reef). Schwerpunkte in Basel sind neben dem regionalen Bezug zur Schweizer Literatur die Erforschung von Semantiken der Landschaft, Landschaft und nationale Identität, Kulturgeschichte des Wassers, Urbanität und Ländlichkeit, Topographien des Mythos, Kolonialismus und Reiseliteratur sowie postkoloniale Literatur mit Fokus auf Südafrika.

Stichworte

Inszenierungen und Konstruktionen des Raumes in der Literatur
Räume / Orte / Texte
Raumsemantik und kulturelle Identität
Topographie der Geschlechter
Topographien des Mythos
Jenseitstopographie
Bedeutungen von (Kultur-)Landschaften
Himmel; Meer
Ecocriticism