Ania Mauruschats Dissertationsprojekt trägt den Titel „Radiophonie, Störung und Erkenntnis. Zur Epistemologie der Radiokunst als medialer Avantgarde“. Darin untersucht sie die Veränderungen radiophoner Kunst unter den Bedingungen des Digitalen und dabei insbesondere auch die Veränderungen der „Räume des Radios“. Im Zentrum der Arbeit steht das umfassende Hörspielwerk von Andreas Ammer und seinen künstlerischen Partnern wie FM Einheit und Martin Gretschmann: Es wird einerseits historisch in der (deutschsprachigen) Hörspielgeschichte und -tradition verortet, wobei insbesondere das von Kurt Weill 1925 formulierte Konzept der „absoluten Radiokunst“ und dessen Umsetzung bei Walter Ruttmann, John Cage und Mauricio Kagel wichtige Bezugs- und Vergleichspunkte sind. Anderseits werden die zentralen Elemente radiophoner Kunst wie Technik (Mikrofon/Tonband/Mischpult), Ton und Geräusch, Wort, Stimme und insbesondere der Raum hinsichtlich ihres Wandels untersucht. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ist an der Schnittstelle von Literatur-, Musik-, Theater- und Medienwissenschaft angesiedelt. Den theoretischen Hintergrund bilden Konzepte und Methoden aus den neueren Radio & Sound Studies, der Qualitativen Sozialforschung und der Akteur-Netzwerk-Theorie.
Weitere Informationen: www.aniamauruschat.de